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Hinweise zum Einladen von csv-Tabellen

QGIS bietet verschiedene Möglichkeiten zum Einladen von zusätzlichen Layern. Welche Möglichkeit genutzt wird, kann unerwarteten Einfluss auf die Verhaltensweise von Layern haben. In diesem Projekt ist aufgefallen, dass die csv-Layer nicht veränderbar sind (der Stift für den Bearbeitungsmodus ist ausgegraut), wenn die Layer über die Datenquellenverwaltung eingefügt werden. Sie sollten daher über das QGIS-Browserfenster oder per Drag-and-Drop direkt aus dem Windowsexplorer eingefügt werden. Dies ist z.B. relevant, wenn zusätzliche Farbvarianten eingefügt werden sollen.

Datendefinierte Übersteuerung

Die datendefinierte Übersteuerung wird über die Schaltfläche neben dem Drop-Down-Feld für die herkömmliche Farbauswahl eingestellt (Abbildung 14). Klickt man auf diese Schaltfläche erscheint ein Kontextmenü, dort kann man über Bearbeiten den Ausdruckseditor öffnen (Abbildung 15). QGIS erwartet hier eine Farbdefinition, z.B. einen RGB-Wert. Der Vorteil der datendefinierten Übersteuerung liegt darin, dass man diese Farbdefinition nicht direkt angeben muss, sondern QGIS den Wert nachschlagen lassen kann. In diesem Fall schaut QGIS zunächst im Layer aktiveFarbauswahl nach, welche Farbvariante ausgewählt wurde. In diesem Beispiel ist es die Farbvariante orange. Anschließend schaut QGIS im csv-Layer orange nach, wie der der RGB-Wert für die ausgewählte Kategorie lautet.

Für das Beispiel Füllfarbe der Gartenflächen lautet der Ausdruck der hinterlegt werden muss:

attribute(get_feature(attribute(get_feature(‚aktiveFarbvariante‘,‘auswahl‘),‘name‘,‘gartenflaechen_fuellung‘),‘rgb‘)

Der Ausdruckseditor (Abbildung 16) bietet mehrere Hilfestellungen. So überprüft er den eingegebenen Ausdruck automatisch und zeigt eine Vorschau. Außerdem gibt es eine durchsuchbare Liste an Funktionen und eine Erklärung zu diesen inkl. Beispiel.

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Abbildung 14

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Abbildung 15

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Abbildung 16

Exkurs: Geometrie eines Objekts neu zeichnen

Möchte man die Geometrie eines Objektes stark verändern, ist es ggf. leichter die Geometrie einfach neu zu zeichnen, statt viele einzelne Stützpunkte mit dem Knotenwerkzeug zu verschieben. Für diesen Anwendungsfall gibt es leider kein dezidiertes Werkzeug. Man kann das Objekt löschen und neu erstellen, muss dann aber einen Weg finden, die Attribute zu übertragen. Eine andere Möglichkeit ist, die Werkzeuge „Teil löschen“ und „Teil hinzufügen“ zu nutzen (Abbildung 17). Diese sind eigentlich für Multi-Geometrien gedacht, können hier aber als Behelfslösung eingesetzt werden.

Zunächst sollte man sich sicherheitshalber die eindeutige ID des zu bearbeitenden Objektes notieren, da man es sonst ggf. nicht so leicht wiederfindet, sobald die Geometrie gelöscht ist und man versehentlich die Markierung aufhebt. Im Fall der Straßennamen ist dies der Wert in der Spalte ogc_fid in der Attributtabelle. Anschließend markiert man das zu bearbeitende Objekt und klickt mit dem Werkzeug „Teil löschen“ auf das zu bearbeitende Objekt. Da es sich nicht um ein Multi-Geometrie-Objekt handelt, ist die Geometrie vollständig gelöscht. In der Attributtabelle ist das Objekt aber noch mit allen Attributen vorhanden. Mit dem Werkzeug „Teil hinzufügen“ kann man jetzt die Geometrie neu zeichnen, solange das Objekt noch markiert ist.

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Abbildung 17

Exkurs: Räumliche Lesezeichen in QGIS

Anlegen eines räumlichen Lesezeichens

QGIS bietet die Möglichkeit räumliche Lesezeichen anzulegen, um häufig benötigte Orte schnell wiederzufinden. Markiert wird ein rechteckiger Kartenauschnitt, nicht nur ein Punkt. Ein neues Lesezeichen lässt sich am einfachsten anlegen, wenn der gewünschte Kartenausschnitt im Kartenfenster von QGIS dargestellt wird. Druckt man in dem Fall die Tastenkombination STRG + B oder klickt auf das entsprechende Symbol in der Bedienleiste (Abbildung 18), wird der Kartenausschnitt automatisch in die Optionen für das neue Lesezeichen übernommen.

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Abbildung 18

Abbildung 19 zeigt die verschieden Optionen für das neue Lesezeichen. Es sollte ein sprechenderer Name angegeben werden, als der Standardwert „Neues Lesezeichen“. Optional kann eine Gruppe ausgewählt oder neu angelegt werden. Die Ausdehnung wird zunächst aus dem aktuellen Kartenausschnitt übernommen, kann aber über verschiedene Wege angepasst werden. Eine wichtige Unterscheidung wird in der letzten Option getroffen. Benutzerlesezeichen werden in der Benutzerumgebung gespeichert und stehen in jedem QGIS-Projekt, welches in dieser Umgebung geöffnet wird, zur Verfügung. Wird das Projekt allerdings an einen Kollegen weitergegeben, sieht er diese Lesezeichen nicht. Für diesen Anwendungsfall müssen Projektlesezeichen angelegt werden.

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Abbildung 19

Anwendung eines räumlichen Lesezeichens

Die angelegten Lesezeichen findet man im Browser unterhalb der Favoriten (Abbildung 20). Mit einem Doppelklick auf das gewünschte Lesezeichen springt man zum entsprechenden Kartenausschnitt. Alternativ kann auch der Rechtsklick genutzt werden, dann im Kontextmenü auf „Zum Lesezeichen Zoomen“ klicken.

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Abbildung 20